Neue Räume der Prävention und Suchthilfe „Neon“ feierlich in Betrieb genommen.

Rosenheim – In Anwesenheit zahlreicher Politiker, Vertreter des Gesundheitswesens und sozialer Einrichtungen wurden jetzt die neuen Räume der Rosenheimer Prävention und Suchthilfe „Neon“ in der Ruedorfferstraße 9 von Stadtpfarrer Andreas Zach eingeweiht.

P2081972 300x225 - Unkonventionell und wegweisend

Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer und Bezirkstagspräsident Josef Mederer (Zweiter von rechts) im Gespräch mit den Neon-Geschäftsführern Benjamin Grünbichler (von links), Thomas Grill und Ludwig Binder

 

„Mitten in der Stadt und somit nahe dort, wo oft die Probleme entstehen, ist die Suchthilfe nun optimal angesiedelt“, erklärte dabei Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer. Sie lobte die langjährigen Experten im Suchthilfebereich für ihren unkonventionellen und wegweisenden Einsatz zur Bekämpfung von Suchtentstehung und Suchtproblemen: „Es ist so sympathisch, dass Sie ohne erhobenen Zeigefinger und auch mit Spaß an die Sache herangehen.“

P2081970 225x300 - Unkonventionell und wegweisend

Pfarrer Andreas Zach bei der Einweihung der neuen Räume

Dieser „Spaß“ ist Mitgeschäftsführer Thomas Grill ebenso wichtig wie Fachlichkeit und effizientes, unbürokratisches Handeln. Der Sozialpädagoge gibt zu, dass er gemeinsam mit seinen Kollegen Benjamin Grünbichler und Ludwig Binder etwas „blauäugig“ vor gut zwei Jahren Neon gegründet hatte. Doch ihre Herangehensweise an Suchterkrankungen, ihre Präventionsarbeit, ihre neu entwickelten Projekte und die enge Vernetzung mit Ärzten, Psychologen, Institutionen, Schulen, Justiz und Polizei geben ihrem Konzept recht. Mehr als 1400 junge Menschen haben in den vergangenen Jahren die Beratungs- und Präventionsangebote genutzt.

Grund hierfür ist auch das besonders niederschwellige Angebot, das auch eine anonyme Kontaktaufnahme ermöglicht. „Es ist wichtig, Menschen sehr frühzeitig zu erreichen“, so Grill. Um diese Arbeit leisten zu können ist Neon aber auf Unterstützung und Förderung angewiesen. Förderer sind unter anderem Stadt und Landkreis Rosenheim sowie der Bezirk Oberbayern. „Wenn es Neon gelingt, auch nur einen Betroffenen aus dem Kreislauf der Sucht zu befreien, hat sich der Einsatz gelohnt“, betonte Bezirkstagspräsident Josef Mederer, der in seiner Eröffnungsrede auf den Suchtwandel und die vielfältigen Einsatzgebiete einging. Neben illegalen Drogen, Alkohol-, Medikamenten- oder Nikotinmissbrauch nimmt sich das Team von Neon auch dem Problem exzessiver Computernutzung an. Das Projekt „Logout“ stellte die Bundesregierung als Präventions-Projekt des Monats Januar bundesweit vor.

P2081961 300x225 - Unkonventionell und wegweisend

von links nach rechts: Bezirkstagspräsident Josef Mederer, Bezirksrat Sebastian Friesinger, Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig, Bezirksrätin Elenore Dammbach-Trapp und Landrat Josef Neiderhell

 

Pfarrer Andreas Zach, der den Segen für Räume, Ratsuchende und Mitarbeitende erteilte, brachte zur Einweihung zwei Sachen mit: Wasser und Weihrauch – „das älteste Suchtmittel der Welt“. Als größten Graben im Menschen, der zur Sucht führen kann, sieht Zach, „selber keinen Sinn mehr im Leben zu sehen“. Um aus der Suchtfalle herauszukommen seien Menschen, die einen mögen und so annehmen, wie man ist, nötig.

csi/Oberbayerisches Volksblatt